Through the Darkest of Times: Kann man mit Videospielen Geschichte lernen?

Ein Mann mit Headset spielt ein Videospiel an einem Computer

Through the Darkest of Times: Ein historisches, erzählendes Strategiespiel in dem man die Rolle eines Mitglieds einer zivilen Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus während des Dritten Reiches in Berlin übernimmt. Als Spieler:in kämpfen wir für die Freiheit, schwächen das System und führen unsere Gruppe durch die dunkelste Zeit. Gerade nominiert als bestes Spiel, beste Story und bestes Indiespiel beim Deutschen Entwicklerpreis führte der Entwickler Jörg Friedrich (Paintbucket Games, Saftladen Berlin) bei der „nachhaltig digital – digital nachhaltig Tagung am 5.12.2020 durch sein Spiel.

Begleitet von Barbara Christophe, die am GEI zu Erinnerungspraktiken forscht, kommentierte Jörg Friedrich das Spiel als er Kapitel 1 (von 4) spielte. Er erzählte über die Entstehungsgeschichte, die Ziele des Spiels und knifflige Entscheidungen, die sie während der Entwicklung treffen mussten. In der Diskussion nach dem Spiel behandelten wir die Frage der Nachhaltigkeit von Erinnerungskulturen und von historischem Lernen, wie Stereotype und Opferrollen im Spiel reproduziert und vermieden werden, Gamification und der Einsatz von Spielen in der Schule sowie die Reaktion der Gaming Community auf das Spiel.

Dieses Spiel setzt auf jeden Fall neue Akzente in der Art und Weise, wie junge Menschen sich mit den Erinnerungen bzw. der Geschichte des Nationalsozialismus auseinandersetzen. Barbara Christophe hob zum Beispiel hervor, wie das komplexe Narrativ eine Vorsicht (und Skepsis) gegenüber einfacheren Narrativen über Widerstand schult.

Ich freue mich auf die Möglichkeiten, Through the Darkest of Times mit Schulklassen in The Basement zu spielen und zu reflektieren. Wenn wir Glück haben, können SchülerInnen vielleicht auch irgendwann bei uns Prototypen eines neuen Spiels von Paintbucket Games erproben und Feedback für die Weiterentwicklung geben.

Foto von Sean Do auf Unsplash.